Negative Strom(börsen)preise
Bei einem Überangebot an Strom kann es im Stromgroßhandel zu negativen Preisen kommen. Das bedeutet, dass der Stromerzeuger den Abnehmer für den Verbrauch von Strom bezahlt.
Erstmals aufgetreten ist diese Situation im Winter 2009. Zu negativen Strompreisen kann es bei einer hohen Einspeisung aus Erneuerbaren Energien bei gleichzeitig geringer Stromnachfrage kommen. Sie treten daher in der Regel am Wochenende bzw. an Feiertagen in der Nacht auf.
Ursache ist die geringe Flexibilität des bestehenden Kraftwerksparks. Konventionelle Großkraftwerke bleiben trotz hoher Einspeisung aus Erneuerbaren Energien oft am Netz. Gerade Braunkohle- und Atomkraftwerke müssen mit einer gewissen Mindestleistung betrieben werden. Nach einem vollständigen Abschalten dauert das Wiederanfahren teilweise sehr lange. Ein häufiges Herauf- und Herunterregeln ist zudem mit einer überproportionalen Belastung der Kraftwerke und verstärktem Verschleiß verbunden, so dass es für die Betreiber oftmals günstiger ist, einen sehr geringen oder negativen Börsenpreis in Kauf zu nehmen, als ihre Kraftwerke zu drosseln.